Ich war Zivildienstleistender im Rettungsdienst, hatte meine Ausbildung zum Rettungssanitäter abgeschlossen und durfte nun meine erste RTW-Schicht fahren. Nach ein paar unspektakulären Einsätzen meldete die Leitstelle über Funk: „6-83-1, für Sie folgender Einsatz: Frau mit Atemnot im Bus“. Als wir eintrafen, stand ein Linienbus am Straßenrand und der Fahrer sagte zu uns: „Die Dame da hinten ist es. Bis eben hatte Sie noch Luftnot, aber jetzt hat sie sich wohl beruhigt.“ Die genannte Dame saß zusammengesunken neben ihrem Mann auf dem Sitz, keine Reaktion auf Ansprache, keine Atmung. Das NEF war zeitgleich mit uns alarmiert worden und war bereits unterwegs. Meine Kollegin und ich begannen mit der HLW. Nach insgesamt vier Defibrillationen und einer Reanimationsdauer von etwa 35 Minuten war die Patientin transportfähig und wurde von uns in die Klinik gebracht.

Von der Notärztin erfuhren wir später, dass die Patientin die post-resuscitation-Phase gut überstanden habe und bald auf Normalstation verlegt werden könne. Die Patientin konnte die Klinik nach 14 Tagen ohne neurologische Defizite verlassen. Meine Kollegin aus dem damaligen Einsatz traf sie sogar etwa 5 Jahre später wieder, als sie den Mann der Patientin in die Klinik bringen musste.

Diese erste – zum Glück so erfolgreiche – Reanimation motiviert mich bis heute.

Mein „erstes Mal“ – Sebastian L.
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